Schwestern in Action bringen die Kranken in Bewegung

An einem Freitag klopften zwei Damen an die Tür der Redaktion – die Schwestern

DAGMAR und MIRIAM PUPALOVÉ. Sie kamen sozusagen aus Nostalgie.

In dem Haus, in dem jetzt die Siedlung der Redaktion Slovenka ist, haben sie früher ihre

Großeltern besucht und verbrachten im Haus viele wunderschöne Momente. Sie haben

gute Erinnerungen an die alte historische Villa in der Altstadt von Bratislava. In unserem

gemeinsamen Gespräch schwelgten wir aber nicht nur in alten Zeiten. Das Gespräch kam

auch auf das, was die Schwestern tun. Es stellte sich heraus, dass “Pupalky” Action-

Frauen sind, die den Satz “es ist unmöglich” nicht kennen. Wir waren erstaunt, was sie

bisher erreicht haben und was sie heute leisten…

Dagmar, die ältere der Schwestern, bezeichnet sich selbst als sensibles Element. Sie

probiert gerne neue Dinge aus und für sie stimmt es definitiv nicht, dass man sein ganzes

Leben lang an einem Beruf festhalten muss. Sie studierte Ökonomie, arbeitete aber nie in

diesem Bereich. Sie wurde Interior Designerin und begann nebenbei mit der

Schauspielerei in einem ehrenamtlichen Theater, was sie immer noch tut. „Wir stammen

aus einer Künstlerfamilie, unsere Eltern waren professionelle Tänzer in SĽUK. Von ihnen

habe ich meine Liebe zum Tanzen geerbt. Wir spielen Märchen für Kinder sowie

Komödien. Kreativität wurde mir wahrscheinlich ins Herz gelegt, ich kreiere immer etwas

neues“, sagt Dagmar Pupalova. Dass sie ein schauspielerisches Talent hat, wird durch die

Tatsache bestätigt, dass sie auch in den TV-Serien „Ordination im Rosengarten“ und

„Guys Don’t Cry“ zu sehen war. „Ich habe als Krankenschwester eine kleine Rolle

gespielt“, sagt Dagmar bescheiden. Aber wenn „es“ nicht in ihr steckte, wäre sie

wahrscheinlich nicht gewählt worden.

Geborene Designerin

Mit Design hat sich die junge Frau seit fast fünfzehn Jahren befaßt. „Ich habe mich schon

immer für Innenarchitektur interessiert. Ich rede lange mit den Kunden, finde heraus,

welche Farben ihnen gefallen und welche nicht“, erklärt Dagmar. Sie hat sich für

verschiedene Innenarchitekturkurse angemeldet, aber wie sie sagt, lernt man alles am

besten, indem man es tut. Sie kaufte Fachbücher und „verbiss sich“ in die Geheimnisse

der Interior Design. „Entwurfe zeichne ich gerne von Hand mit Bleistift, Radiergummi und

Buntstiften. Es mag in der heutigen Welt der Computertechnologie altmodisch und

zeitaufwändig sein, aber ich kann mich entspannen. Es ist eine Art Kunsttherapie – Heilen

mit Kunst. Und schließlich habe ich auch noch eine Kunsttherapeutenausbildung

absolviert“, schildert Dagmar.

Sie kennt die Deutsche Sprache und das Recht

Da sie auch perfekt Deutsch spricht, gibt sie Privatunterricht. „Ich erinnere mich an einen

Freund, dem ich Deutsch beigebracht habe. Zuerst war er verzweifelt. Er behauptete, dass

er niemals Deutsch lernen könne. Vielleicht habe ich ihn sogar in seinen Träumen

geschreckt, aber jetzt ist er in China in einer deutschen Firma als technischer Experte und

übersetzt für andere. Darüber freue ich mich sehr“, sagt Dagmar. Zu allem Überfluss

entschied sich Dagmar für ein externes Jurastudium. „Es ist nie zu spät, sich Träume zu

erfüllen. Ich wollte immer Jura studieren. Ich möchte auch Mediator Kurse absolvieren. So

kann ich als ausgleichende Expertin bei schwierigen außergerichtlichen Streitbeilegungen

unterstützen“, sagt JUDr. Dagmar Pupalova.

Sie brachte die englischen Frauen zu den Olympischen

Spielen

Die zweite der Schwestern – Miriam Pupalova – ist von einem anderen Holz geschnitzt.

Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit Sport und Physiotherapie. Zunächst spielte und

trainierte sie mehrere Jahre Handball in der Slowakei. Dann übersiedelte sie nach

England, blieb dem Handball treu und arbeitete einige Jahre in einem Sportverein in

London. „Ich habe mich auf die Entwicklung des Handballs und des Schiedsrichterwesens

konzentriert. Handball hat bislang in Großbritannien nicht viel Aufmerksamkeit erhalten.

Ich habe daher Sportlehrer, Sporttrainer und junge talentierte Sportler ausgebildet.

„Handball hat langsam seinen Weg in die Grund- und Mittelschulen, Universitäten und

sogar zu den Olympischen Spielen gefunden“, erklärt Mirka. „Fast niemand hat daran

geglaubt, dass es die englische Frauen-Handballmannschaft zu den 30. Olympischen

Sommerspielen in London schaffen würde, aber ich war davon überzeugt. Ich habe es

auch Journalisten der BBC erzählt, die gekommen sind, um unser Handballtraining zu

sehen und darüber berichtet haben“, sagt Miriam. „Schlußendlich haben wir es geschafft!

Es ist ein Beweis dafür, dass wenn man fest an eine Sache glaubt, geht sie in Erfüllung.

Man muss ein Ziel haben und es diszipliniert verfolgen. Und jedes Mal, wenn ich an die

Zeit denke, die ich während der Olympischen Spiele in London verbracht habe,

überkommt mich ein wunderbares Gefühl der Inspiration“, schwärmt Miriam. Sie war so

erfolgreich und respektiert im Handball-Sport, dass sie während der Olympischen

Sommerspiele in London als technische Schiedsrichterin eingesetzt wurde. Nach den

Olympischen Spielen ging es zunächst nach Dänemark und dann nach Österreich, um in

Sportakademien zu lehren.

Sie brachten die Parkinson-Kranken in Bewegung

Beide Schwestern haben eine gemeinsame Aktivität: regelmäßige Sporttrainings für

Parkinson-Patienten für Menschen mit Parkinson-Krankheit, die steif sind, das

Gleichgewicht nicht halten können, einen schlurfenden Gang haben oder zitternde Hände.

Sie bringen ihnen bei, einen Ball zu fangen und Handball zu spielen, ihr Gleichgewicht zu

verbessern, einen Basketballkorb zu treffen oder zu tanzen.

Warum konzentrieren sie sich auf Parkinson-Patienten? Im vergangenen April war Miriam

beim Tulpenmarsch, der von Patienten mit Parkinson organisiert wird. Und dabei erfuhr sie

von Viliam Haring, dem damaligen Vorsitzenden der Parkinson Slovakia Society, dass es

Problem ist, einen Physiotherapeuten zu finden, der regelmäßig mit Patienten trainiert und

sich um sie kümmert. „Ich habe mich entschieden zu helfen. Ich studierte Physiotherapie

und meine Abschlussarbeit befasste sich mit dem therapeutischen Körpertraining bei der

Parkinson-Krankheit. Die Patienten selbst haben mich inspiriert, denn trotz einer

unheilbaren Diagnose kämpfen sie gegen die Krankheit um möglichst gut weiter zu leben.

Wenn ich sehe, welche Fortschritte sie machen, welche positive Stimmung sie haben –

dann schlafe ich mit einem guten Gefühl und einem Lächeln im Gesicht ein. Die Freude,

die mir diese Menschen entgegenbringen, kann man mit Geld nicht bezahlen“, erklärt

Miriam.

Tanzen kann heilen

Dagmar hilft Miriam auf ihrer „künstlerischen Art“ und sagt: „Meine Schwester macht

therapeutische Übungen mit den Parkinson-Patienten. Ich konzentriere mich auf

Tanztherapie. Tanzen beeinflusst Menschen positiv, deshalb beschließen wir das

therapeutische Training mit einer Tanzstunde“. Mit einem der Patienten hat sie sogar eine

Tanzchoreografie für die Parkinsoniade trainiert, die im September in Liptovský Mikuláš

stattfand. „Juraj konnte ohne Hilfe von Nordic Walking Stiks überhaupt nicht gehen, weil er

völlig das Gleichgewicht verlor und stürzte. Dank regelmäßigem Bewegungs- und

Tanztrainings trägt er die Nordik Walking Stücke jetzt nur sicherheitshalber in der Hand. Es

ist erstaunlich, und ich plane bereits eine neue Choreographie. Das Publikum hat es fast

aus den Stühlen gerissen“, sagt Dagmar.

Seit mehr als einem Jahr treffen sich Miriam und Dagmar regelmäßig zu Trainings mit

Patienten – die alle Freunde wurden – in einer Bratislavaer Sporthalle. „Wir würden gerne

öfter Sport treiben und tanzen, weil es für Kranke sinnvoll ist. Wir suchen ungenutzte

Räume in der Stadtverwaltung zu besonders günstiger Miete. Leider gibt es für derart

helfende Aktivitäten kein Angebot an Räumen oder Gebäuden, weder von den

Zuständigen in Bratislava-Neustadt noch in der Altstadt “, beklagt Dagmar.

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